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„European Battery Union“ : VW gründet neues Batterie-Konsortium für E-Autos

Auf dem Genfer Autosalon wurde der elektrische VW ID. Buggy Concept präsentiert. Bild: dpa

Volkswagen treibt die Batterie-Produktion mit einem neuen Konsortium weiter voran. In der „European Battery Union“ kooperiert der Konzern mit einem schwedischen Batteriehersteller. VW-Chef Diess spricht von einer „Schlüsselkompetenz“.

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          Volkswagen setzt beim Aufbau einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos in Europa auf den schwedischen Batteriehersteller Northvolt. Unter Führung der beiden Unternehmen soll sich das neue Konsortium unter dem Namen „European Battery Union“ auf die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie konzentrieren – von Rohstoffen über die Zelltechnologie bis hin zum Recycling, teilte Volkswagen am Donnerstag in Wolfsburg mit. Ziel sei, eine Produktion von Batteriezellen aufzubauen. Starten sollen die gemeinsamen Forschungsaktivitäten Anfang kommenden Jahres.

          Carsten Germis
          Wirtschaftskorrespondent in Hamburg.

          Volkswagen-Chef Herbert Diess drängt seit Jahren darauf, auch in Europa eine eigene Batteriezellproduktion aufzubauen, da die Batterie beim Elektroauto einen Großteil der Wertschöpfung ausmacht. Vorrangiges Ziel des neuen Konsortiums sei erst einmal „ein deutlich umfassender Kompetenzaufbau bei der Batteriezellfertigung“, hieß es. Im Konsortium schließen sich Partner aus Forschung und Industrie aus sieben Mitgliedsstaaten der EU zusammen.

          „Alle beteiligten Partner wollen im Zuge der zusätzlich geplanten Forschungsaktivitäten ihre Investitionen erhöhen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Sie bewerben sich dabei auch um Fördergelder des Bundeswirtschaftsministeriums. Northvolt bewirbt sich bereits um Fördergelder des Bundes für die Massenproduktion von Batteriezellen, die in Elektroautos zum Einsatz kommen sollen. Volkswagen hatte dies zuvor angekündigt. Insgesamt haben sich mehr als 30 Unternehmen nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums um die milliardenschwere Förderung beworben. Zu den Interessenten gehören auch der deutsche Batteriehersteller Varta und der Münchner Autobauer BMW.

          Batterien „strategisch wichtig“

          VW-Chef Diess hatte in einem Nebensatz schon vor knapp zwei Wochen auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns angekündigt, dass Volkswagen bei der Produktion von Batteriezellen auf Partner setzen werde. „Mit Blick auf den weiter steigenden Bedarf prüfen wir, uns an einer Batteriezellenfertigung in Europa zu beteiligen und Kapazitäten aufzubauen“, sagte er. Die Batterie sei als zentrales Bauteil für VW „strategisch wichtig“. Deshalb investiere das Unternehmen in die nächste Generation der Batteriezelle. In seinem Komponentenwerk in Salzgitter hat Volkswagen dafür ein „Center of Excellence“ aufgebaut. Diess‘ Vorgaben an die Entwickler sind ehrgeizig. „Wir machen Batterietechnologie dauerhaft zur Schlüsselkompetenz bei Volkswagen.“

          Der Wolfsburger Konzern forciert den Einstieg in die Elektromobilität stärker als seine Wettbewerber, um die schärferen EU-Klimavorgaben von 2020 an erfüllen zu können. Volkswagen will die Produktion batteriegetriebener Fahrzeuge bis 2025 auf drei Millionen Stück im Jahr hochfahren. Für die Lieferung der nötigen Batteriezellen hat der Konzern Vereinbarungen mit mehreren Zulieferern aus Südkorea und China geschlossen, die derzeit den Markt beherrschen.

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