Ukrainekrieg : SpaceX schränkt Starlink-Dienst für ukrainische Drohnen ein
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Ein ukrainischer Soldat mit einer Drohne nahe der Grenze zu Belarus Bild: dpa
Für die Ukraine spielt Elon Musks Internetdienst Starlink eine wichtige Rolle – auch bei der Steuerung von Waffensystemen. Nun sagt SpaceX aber, Starlink sei „nie dazu gedacht gewesen, als Waffe eingesetzt zu werden“.
Der amerikanische Satelliteninternetdienst Starlink von Tesla-Chef Elon Musk unternimmt Schritte, um die Ukraine im Krieg gegen Russland an der Nutzung des Systems zur Steuerung von Drohnen zu hindern. Die Versorgung mit dem Netzwerk sei „nie dazu gedacht gewesen, als Waffe eingesetzt zu werden“, sagte Gwynne Shotwell, Präsidentin und COO des Herstellers SpaceX. Starlink sei laut Vertrag nur für humanitäre Zwecke gedacht, wie die Bereitstellung von Breitband-Internet für Krankenhäuser, Banken und Familien, die von der russischen Invasion betroffen sind.
„Wir wissen, dass das Militär Starlink für die Kommunikation nutzt, und das ist in Ordnung. Aber es war nie unsere Absicht, dass es für offensive Zwecke eingesetzt wird“, sagte sie. Shotwell lehnt es ab, Details der Maßnahmen zu nennen.
„Armee von Drohnen“
Ende Januar hatte der ukrainische Generalstab bekannt gegeben, dass das Land die Idee einer „Armee von Drohnen“ vorantreibe. Demnach sei die Bildung mehrerer Kompanien für Drohnenangriffe genehmigt worden. Jede davon werde neben den unbemannten Flugkörpern und Munition auch Starlink-Terminals und andere Ausrüstung erhalten, hieß es Ende Januar auf Facebook.
Bereits kurz nach der russischen Invasion in die Ukraine hatte Musk auf Bitten des ukrainischen Ministers Mychajlo Fedorow dem Land Zugang zum Starlink-Internet bereitgestellt. Neben der Steuerung von Drohnen spielt es auch für die Kommunikation der ukrainischen Truppen sowie für Aufklärung und die Lenkung von Artilleriewaffen eine Rolle.
Im Oktober vergangenen Jahres sorgte der Tesla-Chef dann jedoch via Twitter mit einem „Friedensplan“ für die Ukraine für Aufsehen, in dem er sich – unter Verweis auf die Gefahr einer nuklearen Eskalation – für Referenden in den von Russland annektierten Gebieten und einen Anschluss der 2014 annektierten Krim an Moskau aussprach. Dieser „Vorschlag“ fiel zeitlich zusammen mit Berichten über Ausfälle des Starlink-Dienstes in damals umkämpften Regionen sowie hohe Betriebskosten für Musks Weltraumunternehmen SpaceX. Wenig später schrieb er auf Twitter: „Was soll's... auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir die Ukraine weiterhin kostenlos finanzieren.“