Mobilfunk : Telefónica eröffnet die nächste Preisrunde auf dem Handymarkt
- Aktualisiert am
Die Deutschlandzentrale von Telefónica in München Bild: EPA
Für die Marken des O2-Konzerns sind Aufschläge von bis zu 10 Prozent möglich. Die Konkurrenten halten sich bedeckt bislang.
Telefónica Deutschland war für preisbewusste Mobilfunkkunden bisher eine sichere Bank. Wer es günstig wollte, landete schnell bei einer der Marken des O2-Konzerns, der vor einigen Jahren mit E-Plus den preisaggressivsten Anbieter auf dem deutschen Markt übernommen hatte. Nun prescht ausgerechnet die deutsche Tochtergesellschaft der spanischen Telefónica mit der nächsten Preisrunde voran: Die Grundtarife für die Konzernmarken sollen im Frühjahr um bis zu 10 Prozent steigen.
„Mehr Leistung zum selben Preis ist – anders als früher – nicht mehr möglich“, sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Haas dem „Handelsblatt“. Es werde aber keine „platten Preisaufschläge geben“, sondern parallel würden auch die abgedeckten Leistungen verbessert. Neben O2 gehören zum Portfolio die Konzern-Zweitmarken Blau, Ortel Mobile und Ay Yildiz, außerdem zahlreiche Partnermarken wie Aldi Talk, Tchibo Mobil oder Lebara, von denen noch nicht klar ist, ob es dort ebenfalls zu Preisaufschlägen kommen könnte. Haas begründete den Schritt vor allem mit den hohen Investitionen in den Netzausbau, mit dem die Unternehmen auf die steigende Datennutzung reagieren.
Auch Energiepreise belasten die Telekommunikationsunternehmen. Strom macht, wie Haas in einem Interview mit der F.A.Z. gesagt hat, einen „mittleren einstelligen Prozentsatz der laufenden Kosten“ aus. Auch die Deutsche Telekom hat schon mögliche Preiserhöhungen ins Gespräch gebracht, nennt aber keine Zahlen und Zeitpläne. Vodafone hielt sich bedeckt. „Zu künftigen Entwicklungen bei der Preisgestaltung können wir keine Aussage treffen“, sagte ein Sprecher. Branchenkenner rechnen aber damit, dass es auch bei Vodafone nach oben gehen könnte.