Spionage? : Spuren des Marriott-Hackerangriffs weisen nach China
- Aktualisiert am
Eine Tochterfirma der Marriott-Hotelkette wurde Opfer eines massiven Hackerangriffs. Bild: AFP
Über Jahre griffen Hacker die Daten von mehr als einer halben Milliarde Kunden einer amerikanischen Hotelkette ab. Jetzt wird China verdächtigt: Es könnte sich um Spionage handeln.
Bei dem massiven Hackerangriff auf eine Tochterfirma der amerikanischen Hotelkette Marriott weisen Insidern zufolge Spuren auf eine Beteiligung Chinas hin. Privatdetektive hätten Vorgangsweisen und Werkzeuge entdeckt, die bei früheren Angriffen chinesischen Hackern zugeschrieben worden seien, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen.
Ziel des Angriffs seien möglicherweise Daten, die für chinesische Spionageziele genutzt werden könnten, und nicht finanzielle Vorteile. China gelte zwar als Hauptverdächtiger, allerdings könnten auch andere Gruppen hinter dem Hackerangriff stehen. Die chinesische Botschaft in Washington antwortete nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Eine Marriott-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab.
Bei dem beispiellosen Hackerangriff wurden möglicherweise Daten von bis zu einer halben Milliarde Kunden abgegriffen. Die Gästereservierungs-Datenbank der Starwood Hotels (Sheraton, Westin Hotel, Le Meridien) sei regelmäßig seit dem Jahr 2014 Opfer von Attacken geworden, teilte der Konzern am Freitag mit. Dabei hätten Unbekannte Informationen kopiert und entschlüsselt. Starwood gehört seit zwei Jahren zum Marriott-Konzern.