
Verpasst SAP die Zukunft?
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Die Unternehmenszentrale von SAP in Walldorf (Baden-Württemberg) Bild: Imago
Europas größter Softwarekonzern gerät zwischen Mühlsteine: Unten drängt die schlanke Konkurrenz, oben die schier allmächtigen Cloud-Konzerne. SAP muss aufpassen, nicht zerrieben zu werden.
Hinter dem Kürzel ERP steckt einer der ältesten Hüte im Softwaregeschäft. Anfang der Siebzigerjahre hatten die SAP-Gründer um Dietmar Hopp und Hasso Plattner ihre ersten Programme entwickelt. Statt Lochkarten einzusetzen, gaben sie die Daten für die Buchhaltung und das Abrechnen der Löhne direkt in den Computer ein – jeder konnte das Resultat unmittelbar am Bildschirm verfolgen. Damals haben die SAP-Macher den Grundstein gelegt für ERP: Enterprise-Resource-Planning, Software zur Steuerung betrieblicher Abläufe, heute Standard in großen Unternehmen. Lohnbuchhaltung, Rechnungswesen, Finanzen, Einkauf, Personal: nur wer sein „ERP-System“ im Griff hat, kann Unternehmen erfolgreich steuern. Neben ERP gibt es eine ganze Reihe spezialisierter Software für teils rasant wachsende milliardenschwere Märkte. Besondere Beschaffungssoftware (SCM) etwa oder die oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidenden Programme zur Vertriebssteuerung (CRM).
Heute heißt das dicke Ding KI, Künstliche Intelligenz. Selbstlernende Algorithmen, die riesige Datenmengen nicht nur analysieren können, sondern daraus ihre Lehren ziehen. So werden bald noch umfassendere datengetriebene Geschäftsmodelle entstehen. Alles kann heute von Software gesteuert und analysiert werden. „Software frisst die Welt“, prophezeite der Internet-Visionär Marc Andreesen schon vor zehn Jahren. Dabei hat er allerdings einen Teil der Nahrungskette außer Acht gelassen. Software frisst nämlich auch Software.
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