Eine Mathematikerin gegen Hacker
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Von der EZB zum BSI: Claudia Plattner Bild: Christian Krinninger
Claudia Plattner wird neue Präsidentin der obersten deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI. Auf die bisherige EZB-Managerin wartet eine schwierige Aufgabe.
Es gebe schon „amazing women“, also tolle Frauen, die in der IT der Europäischen Zentralbank arbeiteten. Mit diesem Post auf Linkedin warb Claudia Plattner vor Kurzem dafür, dass im Karrierenetzwerk jetzt bis zum Weltfrauentag am 8. März jede Woche eine von ihnen vorgestellt werde. Was die Generaldirektorin für Informationssysteme der EZB damals nicht schrieb: Bald muss ihre eigene Technikabteilung mit einer Frau weniger auskommen – dafür kann sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser freuen, eine wichtige Bundesbehörde demnächst mit einer Chefin zu besetzen. Denn Plattner verlässt die Notenbank nach zwei Jahren und wird Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Einer Behörde, der in Zeiten dramatisch wachsender Cyberangriffe immer mehr Bedeutung zugeschrieben wird.
Der Wechsel und der Name kommen überraschend. Nur Eingeweihte hatten die Notenbankmanagerin als Nachfolgerin für Arne Schönbohm auf dem Zettel. Den langjährigen BSI-Chef hatte Faeser im vergangenen Oktober gefeuert, unter anderem nach Vorwürfen, er unterhalte Beziehungen zu einem Verein, der wegen der Verbindungen einiger Mitglieder nach Russland umstritten ist. Schönbohm setzte sich zur Wehr. Inzwischen ist er Präsident der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, außerhalb des großen medialen Interesses.
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