Netflix und der Streaming-Schock
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Schauspieler aus der Erfolgsserie „Bridgerton“ Bild: Reuters
Netflix verliert zum ersten Mal seit 2011 Kunden, der Aktienkurs sackt kräftig ab. Steht jetzt die ganze Streaming-Branche vor schwereren Zeiten?
Bill Ackman gehört zu den bekanntesten amerikanischen Hedgefonds-Managern, und im Januar witterte er eine günstige Kaufgelegenheit. Netflix hatte gerade seine Quartalszahlen vorgelegt und dabei einen enttäuschenden Ausblick auf die kommenden Monate gegeben. Der Aktienkurs fiel an einem Tag um mehr als 20 Prozent. Ackman griff zu und kaufte mit seinem Hedgefonds Pershing Square Aktien des Videodienstes im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar. „Wir freuen uns sehr, dass der Markt uns diese Gelegenheit geboten hat“, jubelte er auf Twitter. Für jemanden mit einem langfristigen Anlagehorizont wie ihn erscheine Netflix als vielversprechende Investition.
Nur drei Monate später schlägt Ackman ganz andere Töne an. Netflix hat wieder schlechte Zahlen geliefert. Diesmal war der Schock noch größer. Das Wachstum bei den Abonnentenzahlen hat sich nicht nur abgeschwächt, es ist ganz zum Erliegen gekommen. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt hat Netflix sogar zahlende Kunden verloren. Das Unternehmen erwartet auch keine schnelle Wende, sondern stellt sich im zweiten Quartal sogar auf einen noch stärkeren Rückgang ein. Der Aktienkurs fiel diesmal sogar um mehr als 35 Prozent, seit Jahresanfang hat die Aktie nun fast zwei Drittel an Wert eingebüßt.
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