
Deutschland sollte genau hinsehen, was Japan hier macht
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Schon in fünf Jahren soll das neu gegründete Unternehmen Rapidus modernste Mikrochips entwickeln und produzieren. Bild: Reuters
Japans Topunternehmen und die Regierung versuchen, einen nationalen Champion für Mikrochips zu kreieren. Das kann gründlich schiefgehen.
Wenn in Deutschland sich mit Staatsunterstützung Volkswagen, Bosch, Infineon, die Deutsche Telekom, die Deutsche Bank und drei weitere schwergewichtige Unternehmen zusammenfänden, um ein neues Unternehmen zu gründen, wäre der Aufschrei groß. Das Kartellamt und die Europäische Kommission, ordnungspolitische Freunde des freien Wettbewerbs und linke Gegner wirtschaftlicher Macht würden Einwände erheben. Der Erfolg des Vorhabens wäre mehr als ungewiss.
In Japan gab es keinen Aufschrei, als Toyota, Denso, Sony, Kioxia, NEC, NTT, Softbank und MUFG Bank jetzt das Unternehmen Rapidus gründeten. Das Konsortium versammelt die in Japan und teils auch global führenden Unternehmen der Bereiche Automobil, Autozulieferer, Bildsensoren, Speicherchips, Telekommunikation und Finanzen. Schon in fünf Jahren soll Rapidus modernste Mikrochips entwickeln und produzieren. Das unterstützt die Regierung als erste Anzahlung mit umgerechnet fast einer halben Milliarde Euro. Doch der Erfolg des Versuchs, einen nationalen Champion der Halbleiter zu schmieden, ist ungewiss.
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