Der Deutsche, der Google vom Thron stoßen will
- -Aktualisiert am
Richard Socher, 39, ist der Gründer und Vorstandschef von You.com, einer KI-basierten Suchmaschine. Bild: Picture Alliance
Die Forschung von Richard Socher zur Künstlichen Intelligenz ist Zehntausende Male zitiert worden – und hat geholfen, Software wie ChatGPT zu entwickeln. Sein nächstes Ziel: Bei den Suchmaschinen ganz vorne mitzuspielen.
Für jemanden, der seinen Jetlag noch nicht ganz abgeschüttelt hat, ist Richard Socher am Morgen des Gesprächs mit der F.A.S. ausgesprochen freundlich und voller Energie. Erst am Vortag ist er aus Kalifornien angereist. Dort lebt der 39-Jährige, ein gebürtiger Dresdner, seit 15 Jahren – im Silicon Valley, wo er eine Schlüsselrolle bei Durchbrüchen in der Künstlichen Intelligenz (KI) spielt.
Seit das kalifornische Unternehmen Open AI seinen Chatbot ChatGPT veröffentlicht hat, sind die Machtverhältnisse in der Tech-Welt ins Wanken geraten. Insbesondere Google, das zwar schon länger an ähnlichen eigenen KI-Modellen arbeitet, aber noch davor zurückscheut, sie öffentlich zugänglich zu machen, steht plötzlich gehörig unter Druck. Schnell wurde spekuliert, Sprachmodellen wie dem von Open AI könnte gelingen, was in den vergangenen zwei Jahrzehnten niemand geschafft hat: die Google-Suche als das wichtigste Tor zu Informationen im World Wide Web abzulösen. Nicht weniger hat sich Richard Socher vorgenommen. Dass die KI-Technologie so große Sprünge machen konnte, hat die Tech-Branche nicht zuletzt Sochers Forschung zu verdanken. An der Universität Stanford gehörte er Anfang der Zehnerjahre zu den Wegbereitern der Sprachverarbeitung mithilfe von KI. Seine wissenschaftlichen Artikel zu dem Thema wurden Zehntausende Male in der Fachliteratur zitiert.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo