„Orbital Reef“ : Jeff Bezos baut jetzt eine private Raumstation
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So soll die neue Station dereinst aussehen. Bild: AFP
Zehn Bewohner sollen in der Station Platz haben und täglich 32 Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erleben können. Klar ist auch schon, an wen sich das Angebot richtet.
Das Raumfahrtunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos will in den kommenden Jahren eine private Raumstation im Weltall einrichten. „Mehr als 60 Jahre lang haben die Nasa und andere Raumfahrtbehörden die orbitale Raumfahrt und die Besiedlung des Weltraums entwickelt und damit die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass das kommerzielle Geschäft in diesem Jahrzehnt durchstarten kann“, erklärte Blue-Origin-Geschäftsführer Brent Sherwood.
Die Raumstation soll demnach „Orbital Reef“ heißen und von Gewerbetreibenden im Weltraum etwa zur Erforschung der Schwerelosigkeit genutzt werden. Das Projekt ist ein Gemeinschafsunternehmen mit dem kommerziellen Raumfahrtunternehmen Sierra Space und wird vom Boeing-Konzern und der Arizona State University unterstützt.
Orbital Reef wird einem Werbeprospekt von Blue Origin zufolge in einer Höhe von 500 Kilometern fliegen, also etwas über der Internationalen Raumstation ISS. Mit einem Volumen von 830 Kubikmetern wäre sie etwas kleiner als die ISS.
Zehn Bewohner hätten in der Station Platz und können den Plänen zufolge in futuristischen Modulen mit großen Fenstern täglich 32 Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erleben. „Wir werden den Zugang erweitern, die Kosten senken und alle Dienstleistungen und Annehmlichkeiten bereitstellen, die für die Normalisierung der Raumfahrt erforderlich sind“, versprach Sherwood.
Blue Origin ist derzeit in der Lage, mit seiner New-Shepard-Rakete in den suborbitalen Raum zu fliegen. Mitte Oktober brachte das Unternehmen begleitet von großem Medienrummel den „Star Trek“-Darsteller William Shatner ins All.
Zu den weiteren geplanten Projekten gehört eine Rakete, die Fracht und Menschen in die Erdumlaufbahn bringen kann, sowie eine Mondlandefähre. Allerdings hat das Unternehmen den Mond-Auftrag an den Konkurrenten SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk verloren. Daneben bietet auch das Unternehmen Virgin Galactic des britischen Unternehmers Richard Branson inzwischen Flüge ins All an.