Impfgegner-T-Shirts : Spreadshirt erntet Shitstorm für Nazi-Motiv
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T-Shirts liegen auf einem Stapel in der Produktion von Spreadshirt Bild: Busse, Christoph
Spreadshirt druckt Wunschmotive auf T-Shirts. Das haben auch Impfgegner und Verschwörungstheoretiker für sich entdeckt – was dem Leipziger Unternehmen am Wochenende einen veritablen Shitstorm einbrachte.
Die T-Shirt-Druckerei Spreadshirt ist am Wochenende für ein geschmackloses T-Shirt-Motiv in die Kritik geraten, das offenbar Impfgegner auf die Online-Plattform des Unternehmens hochgeladen hatten. Das Motiv zeigte einen gelben Stern mit der Aufschrift „nicht geimpft“. Das Motiv, das an das Symbol erinnerte, das Juden zur Zeit des Nationalsozialismus tragen mussten, konnte bis zum Sonntagnachmittag im Onlineshop von Spreadshirt auf Kapuzenpullovern und T-Shirts erworben werden.
„Da dieses Symbol wahrscheinlich bald zur Pflicht wird, gibt es dieses schon vorab hier im Angebot. Es ist wichtig in einer WHO Diktatur, dass man ungeimpfte Personen leicht erkennen kann“, hieß es darunter, geschrieben von einem Nutzer mit dem Namen „Q-Shirt17“, der das Design erstellt und hochgeladen hatte. Es entspricht dem Geschäftsmodell von Spreadshirt, Nutzer Designs erstellen und hochladen zu lassen, sodass andere Nutzer Kleidungsstücke mit den so kreierten Motiven bestellen können. Das Unternehmen hat es offenbar nicht geschafft, dieses betreffende Design rechtzeitig zu sperren.
Im Kurznachrichtendienst Twitter warfen zahlreiche Nutzer dem Unternehmen Geschmacklosigkeit vor. „Es ist sehr schockierend, dass @spreadshirt_de offensichtlich so niederträchtig ist, dass sie hemmungslos auch den widerlichsten Dreck noch zu Geld machen möchte“, schrieb etwa der Kabarettist Florian Schroeder. Er wies darauf hin, dass das Symbol mehr als 24 Stunden nach den ersten Beschwerden noch nicht von der Plattform entfernt worden sei. Mehrere andere Nutzer schrieben zudem, Spreadshirts Plattform werde häufig von Rechtsextremen genutzt.
Spreadshirt reagierte am Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr und entfernte das Motiv von seiner Plattform. „Es tut uns leid, dass das Motiv online war, es ist gelöscht“, schrieb das Unternehmen auf Twitter. „Trotz technischer und menschlicher Filter kann es passieren, dass Designs durch’s Netz rutschen, die wir auf unserer Plattform nicht dulden. Die Hilfe von Dritten ist daher sehr wichtig.“