Wegen Handelskrieg : Huawei erwartet 30 Milliarden Dollar weniger Umsatz
- Aktualisiert am
Huawei-Gründer Ren Zhengfei verkündet bei einer Diskussionsrunde im Unternehmenssitz in Shenzhen sinkende Umsätze und gibt sich dennoch optimistisch. Bild: Reuters
Huawei rechnet aufgrund der amerikanischen Sanktionen in den kommenden zwei Jahren mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Chef Ren zeigt aber Kampfgeist: „Ich denke, wir können auf keinen Fall zu Tode geprügelt werden.“
Der chinesische Telekom-Riese Huawei stellt sich wegen der amerikanischen Sanktionen gegen das Unternehmen auf einen kräftigen Rückgang der Geschäfte ein. Der Umsatz werde über die nächsten zwei Jahre 30 Milliarden Dollar unter den Vorhersagen liegen, sagte Huawei-Chef Ren Zhengfei am Montag im südchinesischen Shenzhen.
Amerika hatte Huawei im Mai auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu amerikanischen Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Trump begründete seine Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Da die Vorwürfe bislang nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonflikts zwischen Amerika und China.
Infolge der Handelssanktionen ist der weltweite Smartphone-Verkauf des chinesischen Telekommunikationsriesen um 40 Prozent eingebrochen. Das bestätigte Ren am Montag. Er machte jedoch keine weitere Angaben zum Absatzeinbruch. Eine Konzernsprecherin erläuterte später, bei den Zahlen handele es sich um den Rückgang zwischen Mai und Juni.
Huawei werde in ein paar Jahren gestärkt aus seinen Schwierigkeiten hervorgehen, sagte Ren Zhengfei weiter: „Ich denke, wir können auf keinen Fall zu Tode geprügelt werden.“ Dennoch wird die Luft für Huawei durch die Einschränkungen dünner. Amerikanische Chiphersteller, die wichtige Zulieferer sind, können kaum noch Geschäfte mit den Chinesen machen. Zudem erschweren die amerikanischen Maßnahmen für Huawei den Zugang zum Google-System Android. Die Chinesen hatte deshalb angekündigt, ein eigenes Betriebssystem für Smartphones auf den Weg bringen zu wollen.
Der Umsatz des Konzerns hatte im vergangenen Jahr noch deutlich um 19,5 Prozent auf rund 95 Milliarden Euro zugelegt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 25 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro.