„Dann muss ich Deutschland verlassen“
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Hasso Plattner (75) ist Mitgründer und Aufsichtsratschef von SAP, dem wertvollsten börsennotierten Konzern Deutschlands. Bild: HPI
Mit SAP ist er Milliardär geworden: Hasso Plattner spricht in einem nicht ganz alltäglichen Interview über seine Reaktion auf eine Vermögensteuer, den Abschied des SAP-Chefs Bill McDermott – und über die großen Schwierigkeiten der Digitalisierung.
Herr Plattner, Sie sind Gründer des wertvollsten Unternehmens in Deutschland, noch dazu ein Digitalkonzern. Was meinen Sie: Ist Deutschland digital schon so abgehängt, wie wir uns fühlen?
Deutschland hängt sich selbst weiter ab, aber ich will darüber nicht länger reden. Gerade habe ich im Teletext gelesen: 72 Prozent der Deutschen befürworten die Vermögensteuer. Bei einer zweiprozentigen Vermögensteuer muss ich Deutschland verlassen.
Was ist so schlimm an einer Vermögensteuer, dass Sie Deutschland verlassen würden?
Sie ist einfach ein falsches Instrument, wenn ein Land eigentlich Wachstumsfirmen haben will. Die sind nicht immer in der Lage, Steuern zu zahlen. Vor allem, wenn sie noch wachsen und Verluste machen, aber schon einen hohen Marktwert haben. Seit 25 Jahren versuche ich der Politik zu erklären, dass das für Deutschland schwere Konsequenzen hätte. Dann muss das Land die halt tragen: Eine neue SAP kann ich mir unter diesen Umständen nicht vorstellen.
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