„Verbietet tödliche autonome Waffen!“
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Max Tegmark hinter der Schrödingergleichung. Bild: Washington Post via Getty Images
Was folgt aus der Pandemie und dem rasanten Fortschritt in der Künstlichen Intelligenz? Ein Gespräch mit dem Physiker und Philosophen Max Tegmark über neue Technologien, konzentrierte Macht – und eine große Gefahr für uns alle.
Herr Professor Tegmark, wie ist es Ihnen bisher während der Pandemie ergangen?
Ich hatte am Ende viel mehr Zeit für meine Forschung, als ich sonst aufgrund meiner Reisen und Ausschussverpflichtungen gehabt hätte.
Was war das für eine Erfahrung?
Einerseits gab es mir die Möglichkeit, Projekte durchzuführen, für die ich sonst keine Zeit gehabt hätte. Andererseits hat mich die Pandemie daran erinnert, dass unsere Zivilisation fragiler ist, als sie sein sollte. Menschen vor globalen Katastrophenrisiken zu warnen ist heute einfacher als vor der Pandemie. Traditionell sind die Menschen sehr gut darin, auf Probleme zu reagieren, die sie schon erlebt haben. Und sie neigen dazu, großen Risiken nicht genügend Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie diese noch nicht gesehen haben. Zu Beginn wollte sich niemand Sorgen über den Klimawandel machen, als die Wissenschaftler davor warnten, weil sie ihn noch nicht in Aktion gesehen hatten. Auch über Pandemien wollte sich kaum jemand Gedanken machen, weil es seit vielen, vielen Jahren keine mehr gegeben hatte. Ich hoffe, dass die Menschen diese Art von Warnungen in Zukunft ernster nehmen werden – insbesondere Warnungen vor künftigen Pandemien, die durch Bioengineering verursacht werden, vor Gefahren im Zusammenhang mit Atomwaffen und Künstlicher Intelligenz.
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