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Tempe im Staat Arizona : Fußgängerin stirbt nach Unfall mit selbstfahrendem Auto von Uber

Uber habe nach dem Unfall alle Testfahrten mit Roboterwagen eingestellt, meldete der Finanzdienst Bloomberg. (Symbolbild) Bild: dpa

Selbstfahrende Autos sollen den Verkehr sicher machen, doch in der Branche wurde auch darüber gesprochen, dass irgendwann ein Mensch nach einem Zusammenprall mit einem Roboterwagen sterben würde. Das ist jetzt passiert.

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          In der Stadt Tempe im amerikanischen Bundesstaat Arizona ist es zu einem tödlichen Unfall mit einem vom Fahrdienst Uber betriebenen Roboterauto gekommen. Nach Polizeiangaben starb eine Fußgängerin, nachdem sie von Ubers selbstfahrendem Auto erfasst worden ist. Das Auto sei zum Zeitpunkt der Kollision im autonomen Fahrmodus gewesen, allerdings habe sich ein Fahrer am Steuer befunden.

          Roland Lindner
          Wirtschaftskorrespondent in New York.

          Der Unfall sei nachts passiert, als die Frau eine Straße außerhalb einer Kreuzung überquert habe. Dies dürfte der erste Unfall sein, bei dem ein Fußgänger nach einem Zusammenprall mit einem selbstfahrenden Auto gestorben ist. Uber teilte mit, mit der Polizei und allen zuständigen Behörden „vollständig“ zusammenzuarbeiten und außerdem alle laufenden Tests mit autonomen Fahrzeugen in Tempe sowie in Pittsburgh, San Francisco und Toronto zu suspendieren.

          Der Vorstandsvorsitzende Dara Khosrowshahi twitterte am Montag: „Unglaublich traurige Nachrichten aus Arizona. Wir denken an die Familie des Opfers, während wir mit den lokalen Ordnungskräften daran arbeiten, zu verstehen, was passiert ist.“

          Uber ist eines von vielen Unternehmen, die derzeit an der Entwicklung von autonomen Fahrtechnologien arbeiten. In der dafür zuständigen Abteilung von Uber sind 1500 Menschen beschäftigt. Von selbstfahrenden Autos erhofft sich die Industrie, die Zahl der Unfälle drastisch reduzieren zu können, allerdings gibt es im Moment noch viele Sorgen um deren Zuverlässigkeit.

          Vor knapp zwei Jahren sorgte ein tödlicher Unfall mit einem Fahrzeug des Elektroautoherstellers Tesla für Aufsehen, das mit eingeschalteter Autopilotfunktion unterwegs war, die selbständiges Steuern erlaubt. Damals starb der Tesla-Fahrer, nachdem sein Auto auf einen Lastzug aufgeprallt war. Tesla mahnt allerdings seine Kunden, selbst bei Aktivieren des Autopiloten die Kontrolle über den Wagen zu behalten und die Hände am Steuer zu lassen, und amerikanische Ermittlungsbehörden kamen in diesem Fall zu dem Schluss, die Schuld habe vor allem bei den involvierten Fahrern gelegen.

          Der tödliche Unfall mit dem Uber-Wagen könnte nun die Debatte um die Regulierung von Roboterautos weiter anheizen, über die intensiv diskutiert wird. Gerade Arizona galt bislang als eine Region mit vergleichsweise lockerer Regulierung, weshalb viele Unternehmen den Bundesstaat als Testregion gewählt haben.

          Waymo, die auf selbstfahrende Autos spezialisierte Tochtergesellschaft der Alphabet-Holding um den Internetkonzern Google, plant, hier noch in diesem Jahr einen Taxidienst mit Roboterfahrzeugen zu beginnen. Auch etablierte Autohersteller wie General Motors arbeiten derzeit mit Vehemenz am autonomen Fahren. Auch Waymo und GM haben schon Unfälle mit ihren selbstfahrenden Autos erlebt, allerdings ohne schwerwiegende Verletzungen.

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