
Facebooks Währungspläne : Das Geld der Welt
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Facebook hat mit vielen Datenskandalen viel Vertrauen verspielt. Für seine neue Währung muss der Konzern das Vertrauen zurückgewinnen. Bild: Reuters
Facebook plant eine eigene Währung: Die Logik besticht. Doch kann der Konzern das nötige Vertrauen zurückgewinnen?
Facebooks Pläne für eine neue Digitalwährung haben eine bestechende Logik. Der amerikanische Internetgigant hat auf seinen diversen Plattformen mehr als zwei Milliarden Mitglieder, das virtuelle Geld mit dem Namen „Libra“ hätte von Anfang an einen riesigen potentiellen Nutzerkreis.
Somit ist Facebook in guter Position, jenseits von Online-Werbung ein weiteres großes Geschäftsfeld mit Finanzdiensten aufzubauen. Das Projekt ist eine Kampfansage an das traditionelle Bankensystem und hat das Zeug dazu, Kryptowährungen aus ihrer bisherigen Schmuddelecke herauszuholen.
Der Haken: Facebook ist in jüngster Zeit von einer Datenaffäre in die nächste gestolpert, und das macht den Vorstoß auf einem Gebiet, wo es um hochsensible Informationen geht, ziemlich heikel. Facebook weiß das sehr wohl und beteuert, Finanzdaten würden nicht zu Werbezwecken genutzt. Außerdem wird Libra als Gemeinschaftsprojekt strukturiert, das nicht allein von Facebook kontrolliert wird.
Für das Unternehmen wird es freilich ein Balanceakt sein, einerseits Distanz zu Libra zu bewahren, andererseits aber doch der maßgebliche Impulsgeber der Währung zu sein und von ihr profitieren zu wollen. Nur wenn er gelingt, wird Facebook das nötige Vertrauen gewinnen können.
