Huawei und ZTE : Sperrt Trump Chinas erfolgreiche Technik-Riesen aus?
- Aktualisiert am
Donald Trump hat gerade überraschend die amerikanischen Truppen im Irak besucht. Bild: AP
Gerade werden die Aufträge für den neuen Mobilfunkstandard 5G vergeben. Die Regierung in Washington möchte nicht, dass hier chinesische Anbieter zum Zuge kommen – der Präsident erwägt den nächsten Schritt.
Der amerikanische Präsident Donald Trump prüft offenbar ein schärferes Vorgehen gegen die beiden chinesischen Telekom-Unternehmen und Netzwerkausrüster Huawei und ZTE. Es gehe darum, den Ausnahmezustand mit Verweis auf Gefahren durch ausländische Kräfte zu erklären, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dies könne bereits im Januar erfolgen.
Ein solcher Erlass durch den Präsidenten würde dazu führen, dass amerikanische Unternehmen keine Ausrüstung von Huawei und ZTE mehr kaufen dürften. Es wäre ein weiterer Schritt der Regierung in Washington, um die beiden chinesischen Technologie-Konzerne mitten in der heißlaufenden Auftragsphase für den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G weiter aus dem amerikanischen Markt zu drängen.
Amerikas Geheimdienste werfen beiden Unternehmen vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen. Ihre Fachleute vermuten, Ausrüstung oder Handys könnten für Spione eine Hintertür enthalten, um an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen.
Den Insidern zufolge wird ein entsprechender Erlass seit mehr als acht Monaten geprüft. Es sei unwahrscheinlich, dass beide Firmen namentlich genannt würden. Huawei, ZTE wie auch die amerikanische Regierung waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Beide Unternehmen haben in der Vergangenheit jegliche Spionagevorwürfe zurückgewiesen. Lokale Netzbetreiber in den Vereinigten Staaten gehören im Gegensatz zu den großen Telekom-Konzernen zu den größten Kunden von Huawei und ZTE, deren Produkte häufig günstiger als die der europäischen Konkurrenten Nokia und Ericsson sind.