Die Plattformisierung des Geldes
- -Aktualisiert am
Bild: Holger Windfuhr
Internetkonzerne wie Facebook haben große Anreize, eigene Zahlungsmittel einzuführen. Das kann gravierende Konsequenzen haben. Der digitale Euro ist nur ein Teil der Antwort. Ein Gastbeitrag.
Kaum ein Thema hat Zentralbanken und Finanzministerien wachgerüttelt wie die Pläne großer digitaler Plattformen, ihre Zahlungsmittel zu vermarkten. Als Facebook und ein Konsortium von Großkonzernen im vergangenen Jahr den Plan Libra, eine eigene Währung, die sich aus einem Korb staatlicher Währungen ergibt, ankündigten, war der Gegenwind stark. Das deutsche und französische Finanzministerium erklärten, dass ein privates Unternehmen niemals die Macht über das Geldsystem an sich reißen dürfe. Das Finanzkomitee im amerikanischen Kongress warnte vor einem privat dominierten globalen Finanzsystem, das aus der Schweiz heraus versuche, den Dollar zu unterminieren.
Ähnlich deutlich ging jüngst die chinesische Regierung gegen den Finanzkonzern Ant Group vor, der zuvor mit seinem Zahlungsdienstleister Alipay in kürzester Zeit das chinesische Finanzsystem umgekrempelt und es zu beeindruckender Dominanz gebracht hatte. Nach dem Verständnis vieler Kommentatoren will die Regierung vermeiden, dass sich die Macht des Konzerns und deren Plattform noch weiter ausweitet. Stattdessen möchte sie ihr staatseigenes Zahlungsmittel vorantreiben, den digitalen Yuan.
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