
Kleinwagen Smart : Chinesische Zukunft
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In China hat der Smart eine echte Chance. Es ist nicht erkennbar, dass Daimler selbst die Zukunft des Kleinstwagens hätte besser regeln können als Li Shufu.
Der Smart wird chinesisch – na und? Gibt es einen Aufschrei jener, die den Ausverkauf deutscher Kompetenz fürchten? Wohl kaum.
Der Smart ist zwar in vielerlei Hinsicht auch ein Musterbeispiel deutscher Ingenieurkunst, aber er war nie ein wirtschaftlicher Erfolg. Milliardenverluste häufte der Daimler-Konzern mit dem Smart auf. Dass man ihn trotzdem immer mitgeschleppt hat, lag wohl nicht nur daran, dass man bei früheren Versuchen keinen Käufer gefunden hat, sondern auch daran, dass manche Entscheider einen Narren gefressen hatten an diesem Kleinstwagen, der immer wieder seiner Zeit voraus war.
Ganz am Anfang war das schon so, dann mit dem Carsharing, dann als Elektroauto. Aber das allein ist eben noch kein Geschäftsmodell, sondern funktioniert nur, wenn genügend Käufer da sind.
In China hat Smart nun eine echte zweite Chance. Der chinesische Unternehmer Li Shufu, der aus dem Kleinstwagen eine ganze Modellfamilie machen will, denkt im großen Maßstab. Ihm geht es nicht nur um Smart, sondern darum, aus dem von ihm gegründeten Autohersteller Geely einen der ganz großen global tätigen und vielseitigen Anbieter zu machen.
Das ist sein legitimes Interesse. Und es ist nicht erkennbar, dass Daimler selbst die Zukunft von Smart hätte besser regeln können.
