
Chips Act : Europa ist im Nachteil
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EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton Bild: EPA
Mit dem Geld, das die Amerikaner für ihre Industrie vom Batterie- bis zum Chipfertiger bereitstellen, kann die EU nicht mithalten. Sie sollte auf Klasse statt Masse setzen.
Die EU darf sich keiner Illusion hingeben. Der Subventionswettlauf mit den USA hat begonnen – und die Europäer sitzen am kurzen Hebel. Mit dem Geld, das die Amerikaner für ihre Industrie vom Batterie- bis zum Chipfertiger bereitstellen, kann die EU nicht mithalten.
Das ändert auch der nun vom Ministerrat beschlossene „Chips Act“ nicht. Mit 43 Milliarden Euro soll der die Fertigung in Europa fördern. Auf die Summe kommt man aber nur mit kreativer Buchführung. Verglichen mit den 50 Milliarden Dollar des „US Chips Act“ und den 500 Milliarden Dollar des „Inflation Reduction Act“ ist das ohnehin nichts. So werden die Rufe nach einem neuen – schuldenfinanzierten – EU-Fonds lauter werden.
Stattdessen sollten die Europäer gezielt investieren, wo sie die Abhängigkeit von Rohstoffen und Produkten (aus China) ernsthaft in Schwierigkeiten bringen kann. Der „Chips Act“ kann dabei warnendes Beispiel sein: Er soll alle Arten von Chips fördern, vom Spitzen- bis zum Industrieprodukt. Wer keine Unsummen verschwenden kann und will, muss auf Klasse statt Masse setzen.