Chiphersteller Fujian Jinhua : Chinesischer Konzern weist Amerikas Vorwürfe zurück
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Container aus China liegen im Hafen von Savannah. Bild: dpa
Washington nimmt das chinesische Unternehmen Fujian Jinhua ins Visier. Dessen Führung hegt einen Verdacht.
Im Streit zwischen China und den Vereinigten Staaten rückt der chinesische Chipkonzern Fujian Jinhua immer stärker ins Rampenlicht. Nachdem Washington Sanktionen gegen das Unternehmen verhängte, hat dieses den Vorwurf des Technologiediebstahls nun zurück gewiesen.
Zugleich beschuldigte es seinen amerikanischen Rivalen Micron, den Aufstieg von Fujian Jinhua mit aller Macht torpedieren zu wollen. „Micron betrachtet die Entwicklung von Fujian Jinhua als Bedrohung und wendet verschiedene Mittel an, um die Entwicklung von Fujian Jinhua zu behindern und zunichtezumachen“, hieß es in einer Erklärung auf der Internetseite des Konzerns.
Halbleiter sind strategisch wichtig
Nach Darstellung des amerikanischen Justizministeriums hat Fujian Jinhua dem Konkurrenten Micron Geschäftsgeheimnisse zu Forschung und Entwicklung von Speicherchips gestohlen. Mit beschuldigt werden das Unternehmen United Microelectronics aus Taiwan sowie drei Personen, die sich mit Fujian Jinhua zusammengetan haben sollen. Daher dürfen amerikanische Unternehmen an Fujian Jinhua und United Microelectronics keine Bauteile mehr liefern.
Das dürfte den chinesischen Konzern hart treffen, denn: Er ist auf Zulieferungen aus den Vereinigten Staaten angewiesen.
Chinesischen Regierungskreisen zufolge ist Fujian Jinhua für die Volksrepublik von großer strategischer Bedeutung. Der Konzern steht im Zentrum einer Initiative, die Halbleiterproduktion zu stärken und die Abhängigkeit von Importen zu verringern, insbesondere aus Amerika.
Der Streit erinnert an den Fall des chinesischen Technologiekonzerns ZTE, gegen den die Regierung in Washington im April Strafmaßnahmen verhängte, weil das Unternehmen gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen verstoßen haben soll. Im Juli hoben die Amerikaner die Einschränkungen wieder auf, nachdem ZTE eine Strafe von einer Milliarde Dollar bezahlt und weitere 400 Millionen Dollar auf ein Treuhandkonto in den Vereinigten Staaten überwiesen hatte.