Eigene App kommt Ende März : Apple startet Klassik-Streamingdienst
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Ein für die App erstelltes digitales Porträt von Frédéric Chopin Bild: Apple
Der lange erwartete Start der eigenständigen App für klassische Musik ist für Ende März angekündigt. Auf Klassik spezialisierte Streamingdienste gibt es einige – aus gutem Grund.
Der Apple-Konzern hat für den 28. März den lange erwarteten Start eines eigenen Streamingdienstes für klassische Musik angekündigt. Im August 2021 hatte Apple den Dienst Primephonic übernommen und in der Folge ein eigenständiges Angebot angekündigt. Für die neue App Apple Music Classical braucht es demnach ein Apple-Music-Abonnement. Der Dienst des Tech-Konzerns kostet im Einzelabo 10,99 Euro im Monat, der Klassikdienst kommt kostenfrei dazu. Nur in China, Japan, Korea und Taiwan starte der Dienst noch nicht Ende März, nicht zuletzt Japan ist ein wichtiger Klassik-Markt.
Klassische Werke finden sich grundsätzlich auch in den großen Diensten wie Spotify , Amazon , Youtube Music oder eben Apple. Es gibt jedoch schon länger verschiedene spezialisierte Angebote wie Idagio oder die Naxos Music Library in diesem Bereich. Einen guten Ruf für Klassik hat auch der kleine Hifi-Dienst Qobuz. Dass es gerade für Klassik eine Reihe spezialisierter Dienste gibt, ist kein Zufall, denn Spotify und Co. sind nicht auf die Anforderungen von Klassikfans ausgerichtet.
Bei der Suche geht es ihnen beispielsweise um bestimmte Einspielungen eines Werkes, Sätze, ausgewählte Dirigenten, Orchester oder die Rollenbesetzungen bei Opern. So kündigt auch Apple „vollständige und genaue Metadaten“ an, neben natürlich bestmöglicher Audioqualität, redaktionellen Beigaben und exklusiven Werken. Insgesamt soll der Katalog mehr als fünf Millionen Stücke umfassen. Idagio wirbt mit mehr als zwei Millionen, bietet aber auch Konzertstreams und Offline hören. Zuletzt hatte Deutsche Grammophon, eines der weltgrößten Klassik-Label aus dem Hause von Universal Music ,mit Stage+ eine eigene Video- und Audio-Plattform gestartet.
Klassische Musik wird im Vergleich zu vielen anderen Genres nach wie vor stark auf physischen Tonträgern verkauft. Laut dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) lag der physische Anteil im gesamten Klassikmarkt in Deutschland 2021 bei rund zwei Dritteln der Umsätze. Auf dem deutschen Markt für Musikaufnahmen an sich wurden 2021 insgesamt 76,4 Prozent des Umsatzes digital generiert. Vom Gesamtumsatz in Höhe von 1,96 Milliarden Euro fielen dem BVMI zufolge 1,9 Prozent auf Klassik ab, obgleich es zu beachten gilt, dass Genre-Grenzen nicht immer klar zu ziehen sind.