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Aleph Alpha : Quellenangaben für den Chatbot

Jonas Andrulis, Mitgründer von Aleph Alpha Bild: Aleph Alpha

KI-Sprachanwendungen wie ChatGPT machen oft noch haarsträubende Fehler. Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha will nun in seinem Modell nachvollziehbar machen, woher die KI ihre Informationen bezieht.

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          Trotz beeindruckender Fortschritte von auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Sprachmodellen machen Anwendungen wie ChatGPT immer noch oft schwerwiegende Fehler. Vor allem können Nutzer nicht nachvollziehen, woher die KI ihre Informationen überhaupt nimmt. Das auf KI spezialisierte Start-up Aleph Alpha will bei seinem Sprachmodell Luminous nun zumindest bei letzterem Problem einen Durchbruch erreicht haben.

          Maximilian Sachse
          Redakteur in der Wirtschaft

          Das Modell kann nach Angaben des Heidelberger Unternehmens mit einer neuen Erweiterung angeben, auf welcher Textstelle in einer Quelle die vom System generierten Antworten basieren und welche Quellen womöglich im Widerspruch zu ihr stehen. Luminous biete damit „eine einzigartige Möglichkeit für die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von KI-generierten Inhalten“, sagt Mitgründer.Jonas Andrulis.

          Aleph Alpha hat ähnlich wie Open AI mit ChatGPT eine Anwendung entwickelt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz unterschiedlichste Anfragen beantworten kann und zwar in einer zuvor unbekannten Qualität. Im Februar veröffentlichte das Unternehmen die Ergebnisse eines neutralen Leistungsvergleichs, wonach die Heidelberger mit den Modellen der amerikanischen Konkurrenz mithalten können. Die neue Transparenz werde den Einsatz für kritische Aufgaben im Rechts-, Gesundheits- und Bankenwesen ermöglichen, ist Andrulis überzeugt. Auch die kommende KI-Regulierung der Europäischen Union wird voraussichtlich großen Wert auf Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit legen.

          Open AI könnte nachziehen

          Im Gegensatz zu ChatGPT richtet sich Aleph Alpha hauptsächlich an Geschäftskunden. Andrulis sieht den Fokus auf Erklärbarkeit als Wettbewerbsvorteil gegenüber der amerikanischen Konkurrenz. Kunden hätten oft internes verifiziertes Wissen. Aleph Alphas KI könne nun darauf aufsetzen und sicherstellen, dass nur dieses verifizierte Wissen bei Antworten verwendet wird.

          KI-Experten halten es allerdings für möglich, dass finanzkräftige Unternehmen wie Google oder Open AI zumindest in der Theorie technisch schnell nachziehen könnten, wenn sie denn wollten. Zudem müssen die Angaben von Aleph Alpha erst noch in unabhängigen Tests bestätigt werden. Die Funktion basiert auf Aleph Alphas neuesten Forschungsergebnissen, die zu Beginn dieses Jahres unter dem Namen „AtMan“ akademisch veröffentlicht wurden.

          Aleph Alpha gilt als deutscher Hoffnungsträger für Künstliche Intelligenz. Nach Informationen der F.A.Z. soll das Start-up auch das Interesse von SAP geweckt haben. Der Softwarekonzern soll mit dem Start-up über einen Einstieg im Rahmen einer kommenden Finanzierungsrunde von Aleph Alpha verhandeln. Um langfristig mit den großen US-Konzernen Google, Microsoft und Meta mitzuhalten, dürfte Aleph Alpha frisches Geld gut gebrauchen können.

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