Lieferdienst in London : Hacker machen sich Spaß aus skurrilen Deliveroo-Bestellungen
- Aktualisiert am
Ein Deliveroo-Radfahrer beim Ausliefern von Pizza, Burger und Co. Bild: dpa
170 Euro für Kekse und Eiscreme – Bestellungen wie diese gibt es in London gerade häufiger. Das liegt an Hackerangriffen auf den Lieferdienst Deliveroo.
Lieferdienste geraten in den Fokus von Hackern. Beim britischen Lieferdienst Deliveroo seien verschiedene Accounts gehackt worden, berichtet das Magazin Forbes. Mit den geklauten Daten wurden bizarre Essens- und Getränkebestellungen aufgegeben, hauptsächlich in der Metropole London. Manche Bestellungen betrugen umgerechnet rund 500 Euro, berichten verschiedene Kunden. Unter falschem Namen wurden beispielsweise Kekse und Eis für etwa 170 Euro bestellt. Die Adressen, an die das Essen geliefert wurde, scheinen wahllos ausgewählt zu werden.
Wie viele Nutzer genau getäuscht wurden, ist unklar. Forbes spricht lediglich von einer „bedeutenden“ Kundenanzahl. Andere britische Medien berichteten schon im Februar von Hackerangriffen in London. Deliveroo würde den getäuschten Kunden üblicherweise das Geld zurückerstatten. Viele der Kunden klagen jedoch über eine langsame Bearbeitung des Lieferdienstes bis hin zu ausbleibenden Antworten auf Beschwerden.
An die Daten könnten die Hacker auf verschiedenen Wegen gekommen sein: Entweder kauften sie das Passwort von einem Darknet-Händler für etwa fünf Euro. Oder die Hacker täuschten die Nutzer durch gefälschte Websites. Diese sogenannten „Phishing“-Websites kopieren das Design einer bekannten Website und kommen so an das Passwort des Nutzers.
Eine weitere Möglichkeit, wie die Hacker an die Daten von Deliveroo-Nutzern gekommen sein könnten, ist durch eine Form der Cyberattacke. Dabei werden Passwörter von größeren Hacks abgegriffen und auf verschiedenen Websites – wie Deliveroo – ausprobiert. Inwiefern deutsche Kunden von dem Datenklau beeinträchtigt sind, ist nicht bekannt.
Deliveroo gibt es seit 2013. Das Unternehmen kommt ursprünglich aus Großbritannien, liefert mittlerweile aber auch in vielen europäischen Ländern wie den Niederlanden, Deutschland und Frankreich. In Deutschland wird der Lieferdienst in fünf Großstädten angeboten, darunter Berlin und Hamburg. Zuletzt investierte Amazon 575 Millionen Dollar in das Unternehmen. Deliveroo wird gelegentlich vorgeworfen, die Mitarbeiter unter schlechten Konditionen zu beschäftigen.