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Ladestationen für Elektroautos in Lissabon: BMW setzt auf Portugal. Bild: Mauritius
Europa braucht kürzere und verlässlichere Lieferketten. Davon will Portugal nicht nur wegen seiner Lage profitieren. Mehr als 500 deutsche Unternehmen sind in dem kleinen Land aktiv, das auf der Hannover Messe seinen großen Auftritt hat.
Durch die Straßen von Lissabon und Porto kurven bunte Minis. Sie sind auffällig bemalt, und es stehen Botschaften darauf, wie „We are hiring“ und „Follow me“. Die Firma „Critical Tech Works“ setzt die zehn Kleinwagen als rollende Stellenanzeigen ein. Mitarbeiter dürfen die Autos privat nutzen – und gerne auch einmal gegenüber der Konkurrenz parken. Erst im vergangenen Jahr hat das 2018 gegründete Joint Venture zwischen der BMW Group und Critical Software, das fast die gesamte Bordsoftware der Fahrzeuge des deutschen Automobilherstellers programmiert, 500 neue Mitarbeiter eingestellt. Doch sie reichen schon nicht mehr aus. Bis zum Ende dieses Jahres sollen es statt heute 1600 dann 1900 sein.
Schneller als die meisten anderen EU-Staaten lässt Portugal die Pandemie hinter sich, die das kleine Land härter getroffen hat als der Ukrainekrieg. Die EU-Kommission erwartet für das Land im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,8 Prozent. Kreativ und offensiv wirbt Portugals IT-Branche um Fachkräfte für die Projekte, die sie für viele deutsche Kunden vorantreibt. Auch Mercedes-Benz, Bosch und Volkswagen lassen dort Software entwickeln. Die deutsche Automobilindustrie und ihre Zulieferer sind in Portugal seit Jahrzehnten stark vertreten. „Volkswagen Autoeuropa“ in der Nähe von Setúbal ist das größte ausländische Industrieinvestment in Portugal; dort wird zum Beispiel das Modell T-Roc gebaut.
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