Die Verleger wollen ihr Geld
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Aus Bibliotheken wird viel geliehen und kopiert - zu Lasten der Verlage. Bild: dpa
Seit Jahren verspricht man ihnen wieder Ausschüttungen für die Drittverwertung ihrer Inhalte. Jetzt machen sie Druck im Bundesjustizministerium.
Hundert Verlage auf einen Streich gibt es selten. Nadja Kneissler aber hat es geschafft, innerhalb weniger Tage so viele Verlage hinter sich zu vereinen, darunter viele bekannte Namen wie Aufbau Verlag, Eugen Ulmer, C. H. Beck, Klett-Cotta, Vandenhoeck & Ruprecht, Bonnier, dtv, Rowohlt, Carl Hanser, Suhrkamp, Piper, S. Fischer oder Kiepenheuer & Witsch. Sie alle haben einen Brief an die Bundesjustizministerin Christine Lambrecht unterschrieben. Grund: Die Verlage fordern Geld. „Wir fordern nur Geld, das uns zusteht“, hebt Felicitas von Lovenberg hervor, die den Brief für den Piper Verlag unterzeichnet hat.
Finanzieller Ausgleich für Drittverwertung
Es geht um die Verwertung von Buchinhalten durch Dritte, also um das Kopieren von Büchern, um das Ausleihen von Büchern, um die Versendung von Textteilen und die Verwertung von Buchinhalten in Schulbüchern. Für diese Drittverwertung bekamen bis 2015 sowohl die Autoren als auch die Verlage der Ursprungstexte von der Verwertungsgesellschaft Wort einen finanziellen Ausgleich für entgangenen Umsatz. Zwei Gerichtsurteile des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesgerichtshofs stoppten diese Praxis. Die Verlagsausschüttung für 2012 bis 2015 musste zurückgezahlt werden.
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