
Heißes Pflaster
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Neubauwohnungen entstehen in Berlin. Bleibt der Trend in die Städte zu ziehen wirklich so beständig, wie es zur Zeit der Fall ist? Bild: dpa
Lange Zeit passierte in der Wohnungspolitik zu wenig. Jetzt regiert der politische Aktionismus. Welche Maßnahmen wird die Regierung beim kommenden Wohngipfel ankratzen – und welche nicht?
Wer derzeit auf der Suche nach einer Wohnung ist, muss hart im Nehmen sein. 61 Quadratmeter in einem wenig einladenden Sechziger-Jahre-Bau im Süden von München? Für 1150 Euro Kaltmiete im Monat kein Problem. Die bayerische Landeshauptstadt hat die mit Abstand höchsten Neuvertragsmieten in Deutschland, durchschnittlich 18 Euro je Quadratmeter. Doch auch andernorts ist die Schmerzgrenze der Bürger längst erreicht. Etwa im Frankfurter Stadtteil Nordend, wo ein Bauträger eine „Familienwohnung“ mit 112 Quadratmetern für mehr als eine Million Euro zum Kauf anbietet.
Der fürs Bauen zuständige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat Recht, wenn er das Wohnen als die soziale Frage unserer Zeit bezeichnet. In Städten wie Berlin, München und Frankfurt haben sich die Kaufpreise seit 2004 mehr als verdoppelt, die Mieten sind um bis zu 73 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die Nettolöhne legten im gleichen Zeitraum nur um 26 Prozent zu. Wer nicht schon vor Jahren eine Immobilie gekauft hat, stellt sich unweigerlich die Frage, wie lange er sich das Leben in oder in der Nähe einer Großstadt noch wird leisten können.
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