Häuserkampf in der Hauptstadt
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Ein etwas anderer Volkswirt: Rouzbeh Taheri hat wenig Vertrauen in die Marktkräfte. Bild: Andreas Pein
Rouzbeh Taheri will die Berliner dazu bringen, Ende September für die Enteignung von Immobilienkonzernen zu stimmen. Egal, wie das Votum ausgeht – die Politik kann sich darüber hinwegsetzen. Aber es gibt einen Plan B.
Kurz vor dem vereinbarten Treffen raucht Rouzbeh Taheri schnell noch eine Zigarette. Wenigstens eine kurze Pause, wenn die Zeit schon nicht für ein Mittagessen reicht. In gut zwei Wochen ist es so weit, dann stimmen die Berliner über einen Vorschlag ab, der das Zeug hat, die deutsche Hauptstadt weltweit in die Schlagzeilen zu bringen: Sollen Immobilienunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin enteignet werden?
Zwei Jahre hat Taheri, Ende vierzig, studierter Volkswirt, Unterschriften gesammelt, damit es zu diesem Volksentscheid kommt. Jetzt setzt er alles daran, dass die Mehrheit der Wähler mit Ja stimmt. Es sieht nicht schlecht aus für Taheri und seine rund 1500 ehrenamtlichen Mitstreiter. In Umfragen fanden zuletzt 47 Prozent der Stimmberechtigten die Enteignungsinitiative eher gut, 43 Prozent eher schlecht. „Alles über 50 Prozent“ wäre für Taheri ein Erfolg. „Aber auch wenn wir verlieren sollten, hätten wir viel verändert.“
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