Die Bilanzen der Digitalkonzerne sind blind für Datenschätze
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Bild: Peter von Tresckow
Datenschätze gelten als Rohstoff der Zukunft. Doch in den Bilanzen digitaler Konzerne tauchen sie nicht auf - auch zum Leidwesen steuerhungriger Staaten. Was sind Daten wirklich wert - und lassen sie sich gerecht besteuern? Unsere Gastautoren haben nach Antworten auf schwere Fragen gesucht.
Die Digitalisierung von Geschäftsmodellen als neue Normalität stellt die Bewertungs- und Besteuerungspraxis vor hohe Herausforderungen. Das tut sie nicht nur wegen immer neuer Regulierungen, die eine angemessene Besteuerung der Wertschöpfung sicherstellen sollen. Sie verlangt auch ganz neue Ansätze, um Daten und Informationen bilanziell greifbar zu machen. Das Thema ist besonders wichtig, weil das global gespeicherte Datenvolumen zunehmend steigt. Für das Jahr 2025 wird eine globale Datenmenge erwartet, die so groß ist, als hätte man die jährliche Filmproduktion in Hollywood über einen Zeitraum von 700 Milliarden Jahren digitalisiert. Dieser riesige Datenschatz, der nicht zuletzt bei großen Digitalunternehmen liegt, wird in den Bilanzen dieser Unternehmen allerdings überhaupt nicht abgebildet, obwohl er eine zentrale Grundlage für die Generierung von Umsatzerlösen darstellt – und damit auch potentiell für die Steuer relevant ist.
Denn den Daten kommt mit der Verabschiedung der Beschlüsse der Industriestaatenorganisationen implizit eine weitreichende Bedeutung zu. Gemeint ist das „Statement on a Two-Pillar Solution to Address the Tax Challenges Arising From the Digitalisation of the Economy“ der OECD und G-20-Staten aus dem Juli 2021. Darin geht es um die besonderen Probleme der Besteuerung internationaler digitaler Geschäftsmodelle.
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