Staatsfinanzen : Deutschland nimmt mehr Steuern ein als geschätzt
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Geld ist genug da. Bild: dpa
Die Steuereinnahmen wachsen und wachsen und liegen schon mehr als sechs Prozent über dem Wert aus dem Vorjahr. Konjunkturdaten und Prognosen verbreiten Zuversicht, dass es so weitergehen könnte.
Die Steuereinnahmen des deutschen Staates sind auch über der Sommer gewachsen. Bund und Länder verzeichneten im August gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 4,1 Prozent auf 49,87 Milliarden Euro, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. In den ersten acht Monaten 2018 nahm der Fiskus damit 454,44 Milliarden Euro ein und damit 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Damit liegt die Entwicklung weiter günstiger, als sie in der amtlichen Steuerschätzung vom Mai für das Gesamtjahr mit einem Zuwachs von 5,3 Prozent veranschlagt ist.
Erneut verzeichnete der Fiskus im abgelaufenen Monat bei der Lohnsteuer einen Zuwachs. Dort stiegen die Einnahmen im Vergleich zum August 2017 um 3,9 Prozent, was eine Folge der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt und steigender Einkommen ist.
„Auf Wachstumskurs“
Diese konjunkturelle Aufschwung wird sich dem Ministerium zufolge fortsetzen. „Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, wenngleich die Dynamik etwas abnehmen dürfte“, hieß es. Die weitere Entwicklung sei aber unsicher. So dürften die „grundsätzlichen Risiken von Strafzöllen und die Gefahr einer Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China bleiben“. „Ebenso bleibt die Gestaltung des Brexits weiter ungewiss“, betonte das Ministerium.
Probleme von Unternehmen bei der Umstellung auf den neuen Standard zur Verbrauchsmessung bei Kraftfahrzeugen „könnten sich konjunkturell auswirken, ohne dass sich Effekte derzeit konkret abschätzen lassen“.
Die führenden Forschungsinstitute sehen die deutsche Konjunktur in den kommenden Jahren weiter auf Kurs. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich 2018, 2019 und 2020 jeweils zwischen 1,7 und 2,0 Prozent bewegen, hieß es in den kürzlich veröffentlichten Sommerprognosen.