
Deutschland droht ein kalter Herbst
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Neuwied: Ein LKW tankt an der ersten LNG -Tankstelle in Rheinland-Pfalz. Bild: dpa
Ein Loslösen vom russischen Gas ist ohne Wohlstandsverlust nicht möglich. Die Verantwortlichen versäumten es, rechtzeitig auf Flüssiggas umzusatteln. Das liegt nicht nur an politischer Kurzsichtigkeit.
Robert Habeck steckt in einem Dilemma. Angetreten, das fossile Zeitalter schneller als geplant zu beenden, fliegt jetzt ausgerechnet der grüne Wirtschaftsminister in der Welt herum, um neue Erdgas- und Ölquellen aufzutun. Das ist richtig und nötig, denn die Sanktionen gegen Moskau und die Gefahr, dass der Kreml seine Rohstoffe vermehrt als Waffe einsetzt, erfordern schnell Ersatz für die Lieferungen aus Putins Reich.
Deutschland fällt das besonders schwer, die Abhängigkeit ist größer als im EU-Durchschnitt. Das haben sich Politik und Wirtschaft selbst eingebrockt. Die Gasleitungen zwischen der Bundesrepublik und dem Osten wurden bis vor Kurzem sogar noch ausgebaut, namentlich die Ostseestränge Nord Stream 1 und 2. Die Errichtung von Anlagen für den Import von Flüssiggas (LNG) galt als verzichtbar.
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