
Krankenhausreform : Herumgedoktert
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Eine Mutter hält ein mit dem RS-Virus infiziertes Kind in Würzburg im Arm. Bild: Reuters
In den Krankenhäusern fehlt es nicht an Betten, sondern an Personal. Deshalb ist eine grundlegende Klinikreform dringend nötig: zum Wohle kleiner wie großer Patienten.
Es ist ein Zufall, aber einer mit Signalwirkung: Während im Bundestag der erste Teil einer Krankenhausreform verabschiedet wird, herrscht in manchen Kinderkliniken blanke Not. Es gibt einen Ansturm an Minderjährigen mit schweren Atemwegsinfekten, die nur mit Mühe stationär behandelt werden können.
Dabei fehlt es nicht an Betten, sondern an Personal. Das ist grundsätzlich knapp, aber derzeit ganz besonders wegen des hohen Krankenstandes. Lauterbachs neues Gesetz geht die Personalbemessung genauso an wie die Finanzausstattung der pädiatrischen Abteilungen.
Beides ist richtig, doktert an der eigentlichen Misere im Klinikwesen aber nur herum: dass es viel zu viele Behandlungsplätze gibt, die belegt werden müssen, um sich zu rechnen, und dass deshalb auch überproportional viele Beschäftigte nötig sind.
Gleichzeitig sind Abweichungen vom Personalschlüssel oder Verschiebungen zwischen Stationen nur schwer möglich. Am Dienstag will Lauterbach die Katze aus dem (Nikolaus-)Sack lassen, wie seine große Klinikreform aussehen soll. Die ist dringend nötig: zum Wohle kleiner wie großer Patienten.