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Im ersten Quartal : Deutsche Wirtschaft wächst um 0,2 Prozent

Gärtnereien hoffen im Frühling auf ein gutes Geschäft. Bild: dpa

Der Corona-Krise und den Folgen des Kriegs in der Ukraine zum Trotz: Die deutsche Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres leicht gewachsen. Und auch aus Frankreich und Spanien gibt es neue Wachstumszahlen.

  • Aktualisiert am
          2 Min.

          Trotz der Corona-Krise ist die deutsche Wirtschaft zum Jahresstart 2022 leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Januar und März um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten nur mit 0,1 Prozent Wachstum gerechnet. Die Wirtschaft verhinderte damit das Abrutschen in eine Rezession. Denn Ende 2021 war das BIP noch um 0,3 Prozent gefallen.

          Für das laufende Jahr rechnen die meisten Fachleute zwar mit einem positiven Wirtschaftswachstum. Aber die Unsicherheit wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen des Westens gegen Russland ist groß. Die hohe Inflation wegen steigender Preise für Energie und Rohstoffe belastet Firmen und Verbraucher. Die Bundesregierung rechnet für 2022 nur noch mit 2,2 Prozent Wachstum. Sollten Gaslieferungen aus Russland aber plötzlich abreißen, sei eine Rezession nicht mehr zu vermeiden, warnte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gerade.

          Böse Überraschung in Frankreich

          Die Wirtschaft in Frankreich tritt derweil überraschend nur auf der Stelle. Das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März stagnierte auch wegen der Kaufzurückhaltung der Konsumenten im Vergleich zum Vorquartal, wie das nationale Statistikamt Insee mitteilte. Zuvor befragte Experten hingegen hatten mit 0,3 Prozent Zuwachs gerechnet. Wegen der hohen Energiepreise sanken die Ausgaben der Verbraucher um 1,3 Prozent. Ende 2021 hat das BIP in Frankreich um revidiert 0,8 Prozent zugelegt.

          Der wiedergewählte Präsident Emmanuel Macron hat das Land in seiner ersten Amtszeit zu einem Magneten für Direktinvestitionen gemacht und stellte im Wahlkampf die Erfolge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit heraus. Im vorigen Jahr wurde beim BIP ein Plus von rund sieben Prozent erreicht – das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1969. Allerdings war die Wirtschaft im Corona-Rezessionsjahr 2020 auch um etwa acht Prozent eingebrochen.

          Spaniens Wirtschaft schließlich hat ihr Wachstumstempo zu Jahresbeginn drastisch verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März nur noch um 0,3 Prozent zu, wie das nationale Statistikamt bekanntgab.  Ende 2021 war noch ein Plus beim BIP von 2,2 Prozent herausgesprungen.

          Die hohe Inflation im Land dämpft den privaten Konsum. Zudem lastete ein Streik der Lkw-Fahrer im März auf der Wirtschaft. Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 8,4 Prozent, nachdem im März mit 9,8 Prozent fast ein 40-Jahreshoch erreicht worden war. Angesichts der negativen Auswirkungen der rasant steigenden Preise auf die Konjunktur ist das von der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez angestrebte Wachstumsziel für 2022 von sieben Prozent wohl Makulatur.

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