Der Wunderweizen von Einbeck
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Eine Weizenpflanze, die gentechnisch gegen Pilzbefall gewappnet wurde. Die Plastiktüte sorgt dafür. dass sich der Pollen nicht im Gewächshaus verteilen kann. Bild: Daniel Pilar
Grüne Gentechnik ist in Europa tabu. Jetzt wollen deutsche Pflanzenzüchter daran etwas ändern. Für die Umwelt könnte sich das lohnen. Ein Besuch im Gewächshaus.
Siebenhundert Pflanzen, die aus schwarzen Töpfen dem Kunstlicht entgegenstreben, in einem Gewächshaus in langen Zweierreihen aufgestellt: auf den ersten Blick wirkt der Wunderweizen von Einbeck nicht so, als gäbe es viel über ihn zu erzählen. Man sieht grüne Halme, Blätter und Ähren; nichts Spektakuläres. Aber das täuscht. Dieser Weizen hat es in sich. Er könnte den Landwirten viel Geld sparen. Er könnte sich als Segen für die Umwelt erweisen. Er könnte gar den Hunger auf der Welt besiegen helfen. Und als ob das nicht genug wäre: Von diesem Weizen könnten die Deutschen auch noch lernen, dass sie sich vor dem Fortschritt von Technik und Wissenschaft nicht immer nur zu fürchten brauchen.

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Nicht einmal die Grünen verschließen davor mehr die Augen. Auf ihrem Bundesparteitag am vergangenen Wochenende war einer der besonders strittigen Punkte, wie es die Öko-Partei fortan mit der Gentechnik in der Landwirtschaft halten will. Wird sie weiterhin pauschal abgelehnt wie im alten Grundsatzprogramm, das 2002 unter dem Vorsitz von Claudia Roth und Fritz Kuhn verabschiedet wurde? Oder soll es Ausnahmen geben für findige neue Züchtungsmethoden, für deren Potential exemplarisch die siebenhundert Weizenpflanzen in Einbeck stehen? So hatte es Robert Habeck gefordert, einer der beiden aktuellen Grünen-Chefs, und am Ende setzte sich sein Vorschlag durch.
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