Auch keine Augenweide, aber zumindest eine robuste technische Ästhetik: Atomkraftwerke Isar 1 und 2 mit dem Kühlturm in der Mitte. Bild: dpa
Deutschland befindet sich in der Energiewende: Der Umwelthistoriker Frank Uekötter über Kernkraftwerke in der aktuellen Versorgungskrise, die Atom-Begeisterung der fünfziger Jahre und die Widerstandskraft badischer Winzer.
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Herr Uekötter, Sie sind Historiker und haben ein Buch über die Geschichte der Atomkraft in Deutschland geschrieben. Nach dem Atomunfall von Fukushima wollten wir raus aus der Kernkraft, jetzt wird wegen der Energiekrise hitzig über längere Laufzeiten diskutiert. Warum ist das bei uns so ein Durcheinander?
Im internationalen Vergleich ist der deutsche Atomausstieg eigentlich ziemlich geordnet, mit einem klaren Fahrplan und rechtlichen Rahmen. Das ist mir lieber als das Improvisationstheater, das wir etwa in Belgien sehen, wo mal eben wegen des Ukrainekriegs die Laufzeiten der Atomkraftwerke um zehn Jahre verlängert wurden – ohne sicherheitstechnische Prüfung.
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