
Deutsche Bank : Mannschaftsspiel
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Jürgen Fitschen (l) und Anshu Jain während der Pressekonferenz im Hermann-Josef-Abs-Saal in Frankfurt Bild: Röth, Frank
Zu Ackermanns Zeiten waren Pressekonferenzen der Deutschen Bank eine Ein-Mann-Show. Seine Nachfolger lassen auch andere zu Wort kommen. Von einem Kulturwandel ist die Rede.
Anders als in den Zeiten von Josef Ackermann war die erste Pressekonferenz der neuen Führung der Deutschen Bank keine Ein-Mann-Show. Nicht nur die beiden Vorstandsvorsitzenden Jürgen Fitschen und Anshu Jain, auch weitere Vorstände kamen oft zu Wort. Dieser Kulturwandel ist sofort spürbar.
Länger wird es dauern, bis die Deutsche Bank ihren Anspruch erfüllt, Vorreiter in der Bankbranche für einen Kulturwandel im Investmentbanking zu sein. Zwar fehlte es nicht an deutlichen Worten. Banken dürften keine Randerscheinung sein, sagte Fitschen. Wer nur bei der Deutschen Bank arbeiten wolle, um reich zu werden, sei fehl am Platze. Gemessen daran sind die Taten der Deutschen Bank bislang bescheiden.
Die Bedeutung der Boni sank zwar in der Finanzkrise von 22 Prozent auf 11 Prozent der Nettoerträge. Sie sollen künftig zudem erst nach fünf Jahren ausgezahlt und damit stärker an den langfristigen Unternehmenserfolg gekoppelt werden. Doch stiegen bisher nach Boni-Kürzungen oft im Gegenzug die Festgehälter. Nun soll eine Kommission den Vorstand in Gehaltsfragen beraten. Diese vage Ankündigung war der schwächste Teil einer ansonsten durchaus ansehnlichen Mannschaftsleistung.