Deutlich mehr Verspätungen : Die Bahn wird immer unpünktlicher
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Im Nahverkehr klappt es mit der Pünktlichkeit deutlich besser als im Fernverkehr. Bild: EPA
Der Wintereinbruch im März hatte deutliche Folgen für die Deutsche Bahn: Im Fernverkehr waren im März nur drei Viertel aller Züge pünktlich. Und dann ärgern auch noch Streiks die Fahrgäste.
Im März sind lediglich drei Viertel der Fernzüge der Deutschen Bahn ohne größere Verspätung ans Ziel gekommen. Damit sackte das Pünktlichkeitsniveau im Fernverkehr seit Jahresbeginn weiter ab. Im Januar hatte es noch bei 82 Prozent gelegen, im Februar bei 80,4 Prozent, im März nun bei 75,3 Prozent, wie aus der monatlichen Bahn-Statistik zur Pünktlichkeitsentwicklung hervorgeht. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. Als Ursachen gibt das Unternehmen Großstörungen auf den Hauptstrecken sowie den abermaligen Wintereinbruch im Norden und Osten Deutschlands an.
Als pünktlich gelten Züge nach einer Definition der Bahn, wenn sie maximal sechs Minuten Verspätung haben. Bei ihrer Jahresbilanz Mitte März hatte die Bahn Unpünktlichkeit selbst als „ärgerlich“ bezeichnet. Im Jahresdurchschnitt 2017 waren nur 78,5 Prozent der Fernzüge pünktlich. Das Ziel von 81 Prozent wurde klar verfehlt. In diesem Jahr will die Bahn 82 Prozent erreichen. Besser schnitt in diesem Jahr bisher der Regionalverkehr der Bahn ab. Im Januar lagen die Pünktlichkeitswerte bei 95,1 Prozent, im Februar bei 94,1 und im März bei 94,6. Die Pünktlichkeitsstatistik der Bahn führt die mehr als 800.000 Fahrten von den eigenen Personenzügen eines Monats auf.
Wegen des Streiks bei dem französischen Bahnbetreiber SNCF kommt es auch am Sonntag abermals zu Zugausfällen in Hessen. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, fallen wie am Samstag auch am Sonntag zwei TGV-Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankfurt am Main und dem französischen Marseille aus. Betroffen sind der Früh-TGV mit Start in Marseille ab 8.05 Uhr sowie die TGV-Verbindung in der Gegenrichtung von Frankfurt ab 13.58 Uhr. Die Ausfälle treffen damit auch den Südwesten, denn die Züge halten sonst auch in Karlsruhe, Mannheim und Baden-Baden. Bahnkunden können Tickets umbuchen oder sich erstatten lassen. Alle anderen Fernverbindungen zwischen Frankfurt, Stuttgart und Paris sollen planmäßig fahren.
Die Beschäftigten des französischen Bahnbetreibers SNCF wehren sich schon seit Anfang April jede Woche gegen den geplanten Umbau des Unternehmens mit Streiks an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Ausstände sind auch für den 3. und 4. Mai angekündigt.