Plus 0,3 Prozent : Deutsches BIP wächst schneller als gedacht
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Die Wirtschaft schlägt sich auch in der Pandemie wacker. Bild: dpa
Die deutsche Wirtschaft schlägt sich besser als erwartet. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung wiesen ein Defizit von 139,6 Milliarden Euro aus.
Die deutsche Wirtschaft ist trotz der Einführung abermaliger Corona-Beschränkungen zum Jahresende 2020 stärker gewachsen, als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. In einer ersten Berechnung war die Wiesbadener Behörde von einem Wachstum von 0,1 Prozent ausgegangen.
Steigende Exporte und der andauernde Bauboom machten am Jahresende die Rückgänge des Konsums und der Investitionen mehr als wett. Im Sommerquartal 2020 hatte es noch zu einem Plus von 8,5 Prozent gereicht, nachdem die Wirtschaft im ersten Halbjahr wegen der ersten Pandemie-Welle stark geschrumpft war.
2020 insgesamt ist die deutsche Wirtschaftsleistung infolge der Pandemie so schnell geschrumpft wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das BIP verminderte sich um 4,9 Prozent und damit erstmals seit elf Jahren. Für dieses Jahr rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum von 3 Prozent. Das Vorkrisenniveau soll aber erst Mitte 2022 wieder erreicht werden.
Der deutsche Staat hat im vergangenen Jahr wiederum zwar deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung wiesen ein Defizit von 139,6 Milliarden Euro aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Erste Berechnungen der Behörde hatten indes ein Minus von 158,2 Milliarden Euro ergeben.