Land unter für den Moorbauern
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Ulf Simon, 52: auf einer seiner Wiesen im Havelland Bild: Andreas Pein
Ulf Simon hält Rinder und baut Kartoffeln an, auf trockengelegtem Moorboden. Dem Klima zuliebe soll er damit aufhören. Doch das ist nicht so leicht.
Gummistiefel anzuziehen wäre schlau gewesen. Aus der Ferne sah die Wiese, auf der Ulf Simons Viehherde grast, zwar noch vertrauenswürdig grün aus. Aber wer sie an einem Frühlingstag zu Fuß zu überqueren versucht, lernt ihre Tücken kennen. Ein kaum wahrnehmbares Gefälle genügt. Zuerst wird der Boden weich, dann schmatzt es unter den Sohlen, und schon steht man im Wasser. Ulf Simon, der Moorbauer von Michaelisbruch im brandenburgischen Havelland, kennt die Stelle natürlich. Deshalb hat er die passenden Schuhe dafür an. Seine Kühe, stolze Angusrinder, kennen sie auch. Sonst würden sie sich nicht beharrlich ein paar Zentimeter weiter oben im Gelände auf einer flachen Sandkuppe halten. Von dort ist nicht nur der Ausblick auf die Eichen und Erlen besser, die an dem Kanal wachsen, der die saftige Wiese an einer Seite begrenzt. Dort oben bleiben auch die Hufe trocken.
Die Frage ist bloß, ob sie da wirklich am richtigen Ort sind, der Moorbauer und sein Vieh. Oder ob sie besser Platz machen sollten für den Klimaschutz, für Schilfrohr und Wasserbüffel.
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