Wie Taiwan vom Handelsstreit profitiert
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Winken und lächeln: Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen (links in ihrem Kampagnenfahrzeug) grüßt Fähnchen schwenkende Anhänger. Bild: Reuters
Durch den Konflikt seiner größten Handelspartner, Amerika und China, fallen Taiwan die Gewinne zu: Doch kurz vor der Präsidentschaftswahl wächst die Sorge darum, mit welchen Mitteln China versucht, die Wahl zu beeinflussen.
Wie ein Oberlehrer hebt Ministerpräsident Su Tseng-chang den Zeigestock und weist hinter sich, auf eine Tabelle auf einem riesigen Bildschirm. Um 2,99 Prozent sei die Wirtschaft Taiwans im vergangenen Jahr gewachsen. Taiwan sei der Spitzenreiter unter den vier asiatischen Tigerstaaten. Südkorea mit 2 Prozent, Singapur mit 0,5 und Hongkong mit minus 2,9 Prozent sind abgeschlagen. Der Beifall der weit mehr als zehntausend Besucher der Wahlveranstaltung in Taoyuan bleibt verhalten und wird von ohrenbetäubendem Musiklärm aus gewaltigen Lautsprechern übertönt.
Doch auch Präsidentin Tsai Ing-wen, die am Samstag zur Wiederwahl steht, zieht in Taoyuan den Vergleich mit den anderen Tigerstaaten. Das ist ein wenig zu schmeichelhaft. In ihren ersten drei Amtsjahren war Taiwan immer das Schlusslicht der asiatischen Tiger. Und das Einkommen je Kopf liegt niedriger und wächst langsamer als in den drei anderen Ländern. Egal, im Schlussspurt des Wahlkampfes betont die regierende Demokratisch Progressive Partei (DPP) Tsais jeden möglichen wirtschaftlichen Erfolg. Das zielt gegen den wichtigsten Herausforderer Han Kuo-yu von der Kuomintang.
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