F.A.Z. exklusiv : Siemens, Bosch und SAP prüfen Geschäftsbeziehungen mit Huawei
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Bosch betreibt schon lange Standorte auch in China. Bild: dpa
Im Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China gerät die deutsche Wirtschaft immer stärker in die Schusslinie. „Die Entflechtung der chinesischen und westlichen Wirtschaft läuft längst“, sagt ein Fachmann der F.A.Z.
Im Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China gerät die deutsche Wirtschaft immer stärker in die Schusslinie. Nachdem Anfang der Woche der Münchener Halbleiterhersteller Infineon bestätigt hatte, Lieferungen aus Amerika an den chinesischen Smartphone-Hersteller und Netzwerkausrüster Huawei zu stoppen, untersuchen laut einem Bericht der F.A.Z. weitere deutsche Industriekonzerne ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Technologieunternehmen.
Die amerikanische Regierung hatte Huawei in der vergangenen Woche auf eine schwarze Liste mit Unternehmen, Institutionen und Personen unter anderem aus China und Russland gesetzt, an die keine in Amerika produzierten Waren oder Dienstleistungen ohne Genehmigung geliefert werden dürfen. Washington argumentiert damit, dass die nationale Sicherheit bedroht sei.
In der Folge prüfen laut F.A.Z. auch der Münchner Industriekonzern Siemens, der schwäbische Automobilzulieferer Bosch und der Walldorfer Softwarehersteller SAP ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei. So teilte etwa Bosch der F.A.Z. mit, man beobachte „die aktuellen Entwicklungen“ und „prüfe derzeit mögliche Auswirkungen auf unser Geschäft“, da sich Bosch „weltweit streng an rechtliche Vorgaben und Verpflichtungen“ halte.
In den Vereinigten Staaten haben laut Berichten bereits etliche Konzerne wie Google, Microsoft und die Chiphersteller Intel und Qualcomm signalisiert, sich dem Huawei-Bann fügen zu wollen und ihre Lieferungen an das Unternehmen aus Shenzhen einzustellen. „Die Entflechtung der chinesischen und westlichen Wirtschaft läuft längst“, sagte Jörg Wuttke, früherer Präsident der Europäischen Handelskammer in China, der F.A.Z.