Freihandel ohne Amerika
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Lange Reise: EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström handelte mit Australien und Neuseeland neue Abkommen aus, die im Juli beginnen sollen. Bild: EPA
Die Vereinigten Staaten verprellen ihre wichtigsten Handelspartner mit Zöllen und Drohungen. Das Ende des Freihandels ist das noch lange nicht. Munter werden neue Abkommen geschlossen.
Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat gerade eine lange Reise hinter sich. Bis nach Australien und Neuseeland ist sie in der vergangenen Woche geflogen, auf dem Weg zurück hatte sie eine gute Nachricht für den Freihandel im Gepäck: Die offiziellen Verhandlungen über Handelsabkommen mit den beiden Ländern sollen im Juli beginnen. Die Staaten am anderen Ende der Welt machen zwar zusammengenommen nur 1,5 Prozent des Außenhandels der EU aus, doch offenbar geht es der Kommissarin auch um die Symbolik: „In diesen schwierigen Zeiten ist es ermutigend zu sehen, dass Australien sich so wie wir zu einer konstruktiven Handelspolitik bekennt“, sagte sie in Canberra. Ein Seitenhieb für Donald Trump, der zur selben Zeit die nächste Eskalationsstufe im Handelsstreit mit China zündete.

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaftsberichterstattung, zuständig für „Die Lounge“.

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.
Die EU forciert den Freihandel auch in anderen Teilen der Welt. Entsprechende Abkommen mit Japan und Singapur sollen 2019 in Kraft treten. Im April hat sich die Union zudem mit Mexiko über eine Vertiefung des bestehenden Handelsabkommens verständigt. Mit dem erneuerten Abkommen können praktisch alle Waren zollfrei zwischen der EU und Mexiko gehandelt werden, auch landwirtschaftliche Güter. Das Abkommen betrifft ein vergleichbares Handelsvolumen wie das geplante Abkommen mit Australien. Es laufen zudem die (schwierigeren) Gespräche mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Dabei geht es um ein beinahe doppelt so hohes Volumen des Güterhandels wie mit Australien. Vorläufig in Kraft getreten ist im vergangenen Sommer außerdem Ceta, ein weitreichendes Abkommen mit Kanada.
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