Fall Huawei : China bestellt Amerikas und Kanadas Botschafter ein
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Die Finanzchefin des chinesischen Technologieherstellers Huawei bei einer Veranstaltung des VTB Capital Investment Forum in Moskau im Oktober 2014 Bild: Reuters
Die Festnahme der Huawei-Managerin Meng sorgt für Ärger in Peking. Nun bestellte China den amerikanischen und den kanadischen Botschafter ein – und droht mit „weiteren Schritten“.
Chinas Regierung hat nach dem Vertreter Kanadas auch den Botschafter der Vereinigten Staaten einbestellt, um gegen die Festnahme von Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou zu protestieren. Das geht aus einer Erklärung auf der Website des Außenministeriums in Peking hervor. Man werde weitere Schritte unternehmen, sofern dies notwendig sein sollte, heißt es darin weiter.
Zuvor hatte das chinesische Außenamt schon den Botschafter Kanadas einbestellt. China hatte Kanada vor „schwerwiegenden Konsequenzen“ in der Affäre um die in Vancouver inhaftierte Meng gewarnt. Peking forderte ihre Freilassung. Das Vorgehen der kanadischen Behörden ignoriere das Gesetz und sei „abscheulich“.
Meng, die zugleich stellvertretende Vorstandschefin von Huawei und Tochter des Konzerngründers Ren Zhengfei ist, war am Samstag vor einer Woche auf Betreiben der amerikanischen Behörden in Kanada festgenommen worden. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft wegen „Verschwörung zum Betrug von Finanzinstitutionen“.
An den Finanzmärkten hatte der Vorfall Sorgen wegen einer abermaligen Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den Vereinigten Staaten ausgelöst. Zeitweise gab es starke Kursverluste. Peking hatte mit einer wütenden Protestnote auf die Festnahme Mengs reagiert und ihre Freilassung gefordert.
Die chinesische Botschaft in Kanada verlangte sowohl von Kanada als auch von den Vereinigten Staaten, ihr „Fehlverhalten sofort zu korrigieren“ und Mengs persönliche Freiheit wiederherzustellen. Über einen Kautionsantrag der Managerin soll am Montag vor Gericht in Vancouver entschieden werden.