Der Enteigner
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Boris Palmer posiert am 24.04.2019 für ein Foto vor einem ungenutzen Baugrundstück in der Hechinger Straße in Tübingen. Bild: Verena Müller
Der grüne Bürgermeister Boris Palmer will in Tübingen unbebaute Grundstücke enteignen und trifft damit schwäbische Rentner. Die ersten 20 Briefe sind verschickt.
Ein schöneres Amtszimmer besitzen nur wenige Politiker in Deutschland. Wer Boris Palmer besucht, der wartet zunächst im „Öhrn“, dem früheren Empfangssaal des Hofgerichts mit Wandgemälden aus dem 16. Jahrhundert, die allesamt um Themen der Gerechtigkeit kreisen. Der Oberbürgermeister selbst sitzt in einem Raum mit Stuckdecke, der Blick geht hinaus auf den malerischen Tübinger Marktplatz, eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt.
Von hier aus sendet der grüne Politiker regelmäßig Schockwellen ins Land, meist solche, die vor allem die eigene Partei verunsichern – wie zuletzt seine Kritik an einer Werbekampagne der Bahn, die nach seiner Ansicht zu wenig alte weiße Männer zeigte. Es ist Mittwochmittag, am Morgen hat gerade erst der Parteivorsitzende Robert Habeck angerufen und dem widerspenstigen Parteifreund deshalb ein Schweigegelübde abgerungen: Bis zur Europawahl am 26. Mai will Palmer nun Facebook-Pause machen.
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