1,945 Millionen Euro für Arznei
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Teures Mittel:Die Gentherapie Zolgensma kommt hierzulande für 1,945 Millionen Euro auf den Markt. Bild: AP
Die Gentherapie Zolgensma gegen spinale Muskelatrophie ist die teuerste Medizin der Welt und hat jetzt auch in Europa die Zulassung erhalten. Seit Beginn sorgt das Medikament jedoch für Schlagzeilen.
Nur etwa 80 Kinder werden hierzulande mit der seltenen, genetisch bedingten Krankheit Spinale Muskelatrophie (SMA) im Jahr geboren, die schwere Schäden der Muskelfunktionen inklusive der Atmung verursacht. Unbehandelt führt die schwerste Form des Typ 1 in neun von zehn Fällen innerhalb der ersten zwei Lebensjahre zum Tod oder zumindest zu einer dauerhaft notwendigen Beatmung der Kinder. Ändern soll das die nur einmal als Infusion zu verabreichende Gentherapie Zolgensma der Novartis-Tochtergesellschaft Avexis. Diese ersetzt das defekte Gen durch eine Kopie und soll dadurch das Fortschreiten der Krankheit stoppen.
In Amerika ist das Präparat seit vergangenem Mai auf dem Markt – für rund 2,1 Millionen Dollar, was es zum teuersten Medikament der Welt macht. Hierzulande stand die Zulassung durch die europäische Arzneimittelagentur (EMA) bislang noch aus. „Wir haben am 18. Mai die Zulassung der EMA erhalten. Deutschland wird nach Amerika und Japan das dritte Land sein, in dem wir Zolgensma auf den Markt bringen, was am 1. Juli geschehen wird“, kündigte nun Avexis-Deutschlandchefin Andrea Hofmaier im Gespräch mit der F.A.Z. an. Der Preis: 1,945 Millionen Euro.
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