Cum-Ex : Mehr Spitzenmanager der Deutschen Bank im Visier der Staatsanwälte
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Staatsanwälte ermitteln gegen Dutzende Mitarbeiter der Deutschen Bank. Bild: EPA
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Strafverfolger gegen zahlreiche Mitarbeiter der Deutschen Bank, darunter auch die beiden früheren Bankchefs Josef Ackermann und Anshu Jain, ermitteln. Nun lichtet sich Nebel, wer sich noch wegen der illegalen Aktiengeschäfte verantworten soll.
Die Deutsche Bank hat am Freitag in ihrem Geschäftsbericht mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft Köln Ende Mai und Anfang Juni 2019 strafrechtliche Ermittlungen im Zusammenhang mit illegalen Aktiengeschäften rund um den Dividendenstichtag („Cum-Ex“) gegen „weitere derzeitige und frühere Mitarbeiter der Deutschen Bank sowie fünf ehemalige Vorstandsmitglieder“ aufgenommen hat.

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Seither wird gerätselt, wer die fünf ehemaligen Vorstandsmitglieder sind. Bisher sind nur drei bekannt: Die ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann (2002 bis 2012) und Anshu Jain (2012 bis 2015) sowie der frühere Investmentbanking-Vorstand Garth Ritchie (2016 bis 2019).
Nun lichtet sich das Dunkel vollständig: Nach Informationen der F.A.Z. ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft auch gegen den früheren Finanzvorstand Stefan Krause und seinen Vorgänger Antonio D’Iorio. Beide sind dem Vernehmen nach im Visier der Ermittler, weil sie während ihrer Amtszeit die Steuererklärungen der Deutschen Bank unterschrieben haben.
Di Iorio war ab Mai 2006 Finanzvorstand, bis ihn Krause im Jahr 2008 ablöste und er in den Ruhestand trat. Der heute 57 Jahre alte Krause war von BMW zur Deutschen Bank gekommen und schied dort nach sieben Jahren im Vorstand im Jahr 2015 aus. Krause gehörte 2017 zu den Gründern des Elektroautohersteller Canoo mit Sitz in Kalifornien, den er derzeit als Vorstandschef leitet.