Zwei alte Denkschulen und der Kampf gegen Corona
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Angespannte Ruhe: Aufbau eines Notfallkrankenhauses für 4000 Patienten in London Bild: Getty
Robert Koch und Max von Pettenkofer stritten schon im 19. Jahrhundert über die Bekämpfung von Epidemien und die Nützlichkeit von Quarantänen. Was wir daraus für Corona-Kampf lernen können – ein Gastbeitrag.
Im hochangesehenen Londoner Institut für Hygiene und Tropenmedizin findet sich eine Skulpturengalerie bedeutender Gelehrter aus dem 19. Jahrhundert, prominent darunter ein Marmorkopf des Münchener Hygienikers Max von Pettenkofer. England ist nicht notwendig bekannt für eine überbordende Verehrung deutscher Wissenschaftler. Dass ausgerechnet Pettenkofer dort geehrt wird, hat aber gute Gründe und ist zudem nicht frei von Ironie. Aus seinem Fall kann man manches lernen, nicht nur über Wissenschaftsgeschichte, sondern auch über die gegenwärtige Corona-Krise und unseren Umgang mit ihr.
Pettenkofer gilt als einer der wichtigsten Verfechter einer modernen Hygieneforschung. Als eifriger Lobbyist setzte er wesentliche Neuerungen in der Hygiene durch, die in ihren Grundzügen bis heute Bestand haben. Einer seiner Erfolge war die Einrichtung eines Netzwerks einschlägiger Forschungsinstitute. Auch das Londoner Institut ist nach diesem Vorbild errichtet. Darum der Marmorkopf.
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