
Richtung Impf-Autarkie
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Stellt neue Impfstoff-Lieferungen in Aussicht: Ursula von der Leyen in Brüssel Bild: dpa
Ursula von der Leyen will nicht mehr kleckern, sondern klotzen. Und mittelfristig faktisch erst einmal auf einen einzigen Hersteller setzen.
Die Impfstrategie der EU war bisher von Pleiten und Pannen gekennzeichnet. Der jüngste Rückschlag betraf das Vakzin von Johnson & Johnson, das nach dem in Amerika verhängten vorläufigen Stopp vorerst gar nicht in die EU ausgeliefert wird. Deshalb ist der Stolz verständlich, mit dem Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über die weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit Pfizer und Biontech berichtet: Der Hersteller liefert 50 Millionen Dosen seines Impfstoffs erheblich früher als vereinbart. Er kann die durch die Ausfälle bei Johnson & Johnson entstandene Lücke teilweise schließen. Und vor allem steht ein neuer Rekordauftrag von 1,8 Milliarden Dosen bevor.
Von der Leyen will nicht mehr kleckern, sondern klotzen – und die bisherige Strategie komplett ändern. Sie ordert bei einem einzigen Hersteller dreimal so viel wie bis jetzt und fast so viel wie bisher bei allen Produzenten zusammen. Faktisch bedeutet das, dass sie sich mittelfristig erst einmal von einem einzigen Hersteller abhängig macht. Das ergibt sich aus von der Leyens Ankündigung, man wolle sich künftig auf Impfstoffe auf Basis der mRNA-Technologie konzentrieren.
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