Impfmuffel sollen Pflege finanzieren
- -Aktualisiert am
Karl Lauterbach plant weitere Corona-Boni. Doch ob das der richtige Weg ist oder ob es Reformen in der Pflege braucht, ist umstritten. Bild: Lucas Bäuml
CDU-Gesundheitspolitiker Rüddel will Impfverweigerer zur Kasse bitten. Gesundheitsminister Lauterbach hingegen schlägt vor, den Pflegebonus nur an besonders beanspruchte Mitarbeiter zu zahlen. Was ist die richtige Strategie?
Zur besseren Bezahlung von Pflegekräften während der Corona-Pandemie gibt es neue Vorschläge aus der Branche und von der Opposition. Statt an das Personal einen Bonus zu zahlen, sollte man es lieber von Teilen der Lohnsteuer befreien, schlagen der Deutsche Pflegerat und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor. Der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel will die Finanzen dadurch verbessern, dass Impfverweigerer zur Kasse gebeten werden. „Sollte es zu einer allgemeinen Impflicht kommen und sollten Bußgelder verhängt werden, fände ich es ein gutes Zeichen, wenn Mittel in vergleichbarer Höhe direkt in die Pflege fließen“, sagt Rüddel. „Schließlich sind es inzwischen größtenteils die Impfverweigerer, die das Gesundheitssystem an seine Grenzen bringen.“
Die Debatte entzündet sich an dem Vorschlag von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den geplanten Pflegebonus nicht an alle Mitarbeiter zu zahlen, sondern vor allem an jene, „die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren“. Diese seien „ins persönliche Risiko gegangen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Über die Eingrenzung der Anspruchsberechtigten will der Minister vermeiden, dass die Prämien zu gering ausfallen: „Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden.“
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo