Nichts mehr los: Auch das Brandenburger Tor zieht keine Menschenmassen mehr an. Bild: dpa
Neben Virologen fordern auch einige Ökonomen, Corona mit einem noch härteren Lockdown auszumerzen. Doch die Psychologie könnte ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
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Sie sind noch nicht viele, aber sie werden mehr und lauter: die Anhänger der Strategie „Zero Covid“. Den aktuellen Lockdown halten sie noch für viel zu mild, das Ziel der Bundesregierung, die Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert unter 50 zu drücken, für zu unambitioniert. „Das Ziel darf nicht in 200, 50 oder 25 Neuinfektionen bestehen – es muss Null sein“, heißt es in einem Aufruf, der gegenwärtig in sozialen Netzwerken viel Aufmerksamkeit erfährt. Rund 86.000 Unterschriften haben die Organisatoren, darunter Pflegekräfte, Künstler, aber auch Wissenschaftler, schon gesammelt.
Ähnliche Forderungen teilen auch Berater der Bundesregierung wie die Virologin Melanie Brinkmann und der Infektionsforscher Michael Meyer-Hermann. Sie gehören zu den Unterstützern eines kürzlich erschienenen „No Covid“-Papiers, das sich an Ländern wie Australien und Neuseeland orientiert. Darin wird ein Lockdown bis zu einer Inzidenz von 10 neuen Fällen je 100.000 Einwohnern binnen einer Woche gefordert – und anschließend eine weitere Reduktion der Fallzahlen auf Null. Brinkmann und Meyer-Hermann waren Teil jener Expertenrunde, die vom Kanzleramt vor dem jüngsten Krisengipfel um Rat gefragt wurde.
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